* Das Haupt-Gas verantwortlich für die globale Erwärmung

Die Regenwälder der Erde werden in 4 Hauptgebiete unterteil (von links nach rechts): Der Neotropische Regenwald (der hauptsächlich aus dem Amazonas besteht), der Afrotropische Regenwald, der Indo-Malaiische Regenwald, und der Australische Regenwald (der zu Teilen auch über den Pazifik verteilt ist). Der Indo-Malaiische und der Australische Regenwald treffen sich in Indonesien.

Freitag, 30. Januar 2009

Basis Wissen

Der Amazonas Regenwald
Der Amazonas Regenwald ist der größte tropische Regenwald der Erde. Zu seinem Gebiet gehören saisonbedingte Wälder, Savannen und Regen-, Laub- & Flutwälder, die alle von dem Amazonas (Fluss) bewässert werden. Gesamt Amazonien bedeckt in etwa 40% des Südamerikanischen Kontinentes, mit geschätzten 8.235.430 km2. Das ist fast so groß wie die USA mit Alaska und Hawaii, oder Australien. 60% des Amazonas Waldes befinden sich in Brasilien, der Rest verteilt sich über Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guyana, Surinam und Französisch-Guyana. Einige Arme jedoch erstrecken sich sogar durch Mittel-Amerika bis nach Mexiko oder im Süden nach Argentinien und Paraguay.

Der Amazonas (Fluss)
Der Amazonas ist der größte und zweit längste Fluss auf der Erde. Über 1100 Zuflüsse, von denen 17 selbst länger sind als 1000 Meilen (1 mi = ~1,6 km) nähren den Amazonas, der ein Gebiet so groß wie die USA bewässert. Die Mündung des Flusses endet in einem ca. 483 km weitem Delta, aus dem zur Hochwasserzeit etwa 14.160.000.000 m3 Wasser pro Tag in den Atlantik fließen können, wo sich das Süßwasser erst nach ca. 200 km mit dem Salzwasser vermischt. Seefahrer können aus dem Meer trinken bevor sie den Süd-Amerikanischen Kontinent mit eigenen Augen sehen! Jeden Tag werden 3 millionen m3 Sediment in den Ozean geschüttet, woraus sich im Laufe der Jahre die Marajo Insel gebildet hat, eine Flussinsel in der größe der Schweiz.

Die Vier Schichten des Regenwaldes
Der (überirdische) Regenwald kann in vier Haupt-Schichten unterteilt werden: der Boden, das Untergeschoss, das Obergeschoss, und die Überständer. Es gibt auch noch die Strauch-Schicht, allerdings ist diese nur eine Mischung aus Boden und Untergeschoss, und deswegen nicht weiter erwähnenswert. Wie der Name verrät handelt es sich hier hauptsächlich um "Sträucher".
Der Boden ist (wie schon der Name aussagt) die unterste Schicht, und demnach auch die dunkelste. Nur rund 2% des natürlichen Lichtes erreichen den Boden. Die obersten fünf cm der Erde enthalten ca. 99% aller Nährstoffe, was auch der Grund dafür ist, dass die Wurzeln der sonst so riesigen Bäume und Pflanzen ziemlich nahe an der Oberfläche sind.
Das Untergeschoss hat nicht viel mehr Licht. Hier "filtern" sich in etwa 2 - 5% des gesamten Lichtes durch, weswegen sich die Pflanzen mit großen dunkelgrünen Blättern an die Umgebung angepasst haben. Wegen des mangelnden Windes hängen die Pflanzen von den Insekten und anderen Tieren ab was das Verstreuen ihrer Samen betrifft.



















Im Obergeschoss findet das meißte Leben statt. Die meißten Blüten und Früchte wachsen hier, und somit befinden sich auch die meißten Tierarten hier. Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) bedecken jeden möglichen Platz, und Bromelien bieten die wichtigen Wasserstellen. Im übrigen werden hier 80% des Sonnenlichtes durchgefiltert, was alle unteren Regionen verdunkelt.
Die höchsten Orte im Regenwald sind die sogenannten "Überständer". Sie sind die Kronen kolossaler Bäume die bis zu 60 m hoch sein können und einen Umfang von vier Metern haben. Viele Arten die in den Überständern leben bekommen den Boden nie zu Gesicht: Alles was sie brauchen finden sie in den Überständern und im Obergeschoss.

Fauna des Amazonas
Es wird geschätzt, dass sich sich im Amazonas Regenwald rund 30% aller Spezien der Erde befinden. Es gibt mehr als 360 verschiedene Säugetierarten, ca. 1400 Vogelarten, 430 amphibische Spezien, 380 Reptilarten, mehr als 3000 Arten Süßwasserfische und 2,5 millionen Insektenarten. Eine quadrat Meile (2.6 km2) kann oft mehr als 50.000 verschiedene Insektenarten behausen, und ein Busch enthält sehr wahrscheinlich mehr verschiedene Ameisenarten als ganz Großbritannien. Einige Wissenschaftler schätzen sogar, dass 30% der Biomasse des Amazonas aus Ameisen bestehen, so oder so sind aber über 90% der Tierarten Insekten.

Die meißten Säugetiere im Amazonas Regenwald sind Fleder- und Nagetiere, und im übrigen behaust der Amazonas auch das größte Nagetier der Erde, das Capybara, auch bekannt als Wasserschwein, welches rund 90 kg wiegen kann. Ansonsten gibt es auch Nebengelektiere (z.B. Faultiere, Gürteltiere und Ameisenfresser), die nur in Amerika anzutreffen sind, oder die beiden Flussdelfine Boto (auch Amazonasdelfin) und Sotalia (der Sotalia wird nicht als echter Flussdelfin anerkannt da man ihm sowohl im Süß- als auch im Salzwasser begegnen kann). Viele traditionelle Salzwasserbewohner haben sich an den Amazonas und sein Netzwerk an Zuflüssen gewöhnt, wie zum Beispiel die eben genannten Delfine, oder Schwämme und Rochen.

Mehr als 1000 verschiedene Froscharten sind in Amazonien zu finden, von denen die meißten im Blätterdach des Obergeschosses wohnen. Der Hauptunterschied zwischen Fröschen aus den Gemäßigten (Klima-) Zonen und solchen aus den Tropen ist dass "Gemäßigte" Frösche auf Wasserstellen angewiesen sind, da Frösche eine feuchte Haut zum atmen brauchen. Da das tropische Klima aber warm und vor allem feucht ist, brauchen die hier angesiedelten Frösche keine Wasserstelle für eine feuchte Haut. Das ermöglicht ihnen das Wasser zu verlassen, und somit entkommen sie viele Jägern wie Fische, Garnelen, Wasserinsekten und Insektenlarven. Dies erklärt auch ihre große Artenvielfalt. Der wahrscheinlich bekannteste tropische Frosch ist der Pfeilgiftfrosch. Seine Art ist nicht besonders schnell, aber da er starke Gifte ausscheiden kann, braucht er nicht mehr Angst zu haben als andere Froscharten. Seine schillernde Hautfarbe, die mal in rot-schwarz, mal in gelb-schwarz, und mal in blau-schwarz zu finden ist, ist da um potenzielle Räuber abzuschrecken.

Viele Fische in dem Amazonas Gebiet funktionieren als wichtige Pflanzen-Keim und Samen Verbreiter. Oft reisen sie hunderte von Kilometern entlang des Flusses, wie der "Piramutaba" Wels, der geschätzte 3300 km wandert um von seinen Nahrungsgebieten am Ende des Amazonas zu seinen Leichgründen weit am oberen Ende des Flusses zu gelangen. Der weltweit größte Süßwasserfisch ist der Arapaima (auch Pirarucu), der in den Gewässern von Peru, Ecuador, Brasilien, Kolumbien und Bolivien anzutreffen ist. Er kann eine länge von bis zu 5 m erreichen und 600 kg wiegen.

Das Schmuggeln lebendiger Tiere (speziell die exotischen Tiere des Amazonas) steht an vierter Stelle nach Drogen, Diamanten und Waffen im Schmuggelgeschäfft. Das ist ein großes Problem,
was besonders die Reptilien und Vögel des Amazonas betrifft. Von dem Spix Ara, der seltensten Vogelart der Erde, gab es im Jahre 1987 nur noch 4 Tiere in freier Wildbahn. Zwar war dieser Vogel schon immer sehr selten, da er seinen Lebensraum nur in ganz bestimmten Ökosystemen haben kann (Palmenhaine und Flussränder im Zentrum Brasiliens), aber Abholzung, importierte Afrikanische Bienen und vor allem das übermäßige Sammeln der Art von Vogelfans hat zu seiner letztendlichen Ausrottung geführt. Vom Spix Ara gibt es nur noch rund 120 Vögel in Gefangenheit, von denen 78 für ein internationales Wiedereinführungsprojekt gezüchtet werden, anderen Tierarten geht es noch schlechter. Der Kampf ums Überleben gegen den Menschen geht weiter.

Amazonische Pflanzen
Es gibt rund 438.000 beschriebene Pflanzenarten bis jetzt, allerdings existieren noch viel mehr. Alleine 1 ha kann mehr als 480 verschiedene Baumarten behausen.
Eine sehr bemerkenswerte Sache ist wie sich die Pflanzen an die verschiedenen Schichten des Regenwaldes gewöhnt haben. Pflanzen im Untergeschoss zum Beispiel haben riesige Blätter um das wenige Licht das übrig geblieben ist aufzufangen. Im Obergeschoss haben viele Planzen sogenannte "drop-tip" (Englisch, bedeutet in etwa Tropfspitzen -) Blätter, große ovale Blätter in einer Spitze endent die verhindert dass sich Wasser auf den Blättern sammelt, welches eine Nahrungsquelle für Moose, Pilze und Flechten bieten könnte. Überständer wiederum haben kleine raue Blätter mit einer wachsigen Schicht, die das Wasser halten soll, und sie benutzen auch den Wind indem sie "geflügelte" Samen wachsen lassen, die in ferne Regionen des Waldes getragen werden können.

Ureinwohner
Vor 500 Jahren bewohnten rund 10 Million indianische Ureinwohner den Amazonas und die Region darum. Heutzutage sind noch in etwa 200.000 übrig geblieben, entweder globalisiert und "westernisiert" oder tief in den Wäldern verborgen.
Viele Ureinwohner im Amazonas, besonders die Schamanen und Medizin-Männer der Stämme, besitzen ein großes Wissen über die Pflanzen und Tiere des Urwaldes, und ihre Eigenschaften. Dieses Wissen wird auch schon von dem Medizin- und Kosmetikbusiness miss-/gebraucht, allerdings könnte der Umfang des Wissens der Ureinwohner auch zu wesentlichen biologischen Kenntnissen wie der Erforschung der Artenvielfalt dieses Gebietes, die verschieden Zusammenhänge der Ökosysteme und auch potenzielle Nutzung dieser Arten beitragen. Jedoch stirbt genau dieses Wissen mit seinen Leuten - seit dem 20sten Jahrhundert wurden über 90 Stämme der Ureinwohner von der Globalisierung zerstört, und mit ihnen die alten Weisheiten und Wissen. Auf der anderen Seite kann man diesen Leuten wohl kaum verbieten zur Schule zu gehen, einen Fernseher zu haben und eine Air-Condition zu genießen (naja, wie war das mit der Umwelt?). Die Indianerstämme des Amazonas sind im Konflikt zwischen alten, traditionellen Wegen und modernem und natürlich auch komfortablerem Leben.

Zerstörung
20% des Amazonas sind jetzt schon verschwunden. Land wird für Rinderzüchtung, für Landwirtschaft, Berkwerke und zur Holzverarbeitung gerodet. Die Wälder werden für Holzkohle niedergebrannt. Auch hier gibt es das "Verdammungsdatum 2050". In 40%, wird geschätzt, werden der Amazonas und alle anderen Urwälder der Erde verschwunden sein wenn die Waldrodung weiter so schnell voranschreitet. Jeden Tag gehen rund 80.000 Hektar, sprich 800 km2, Regenwald an die Säge und das Feuer verloren, und 130 Tier- und Pflanzenspezien dazu. Das obwohl der Amazonas Regenwald alleine 20% des Weltsauerstoffgehalts produziert und tausende von Tonnen Kohlendioxid hält. Er ist wirklich die grüne Lunge der Erde, und wir zerstöhren genau dies.

Quellen (alle Informationen im Jahre 2008 entnommen):
Hauptquelle: http://rainforests.mongabay.com/amazon/
andere Quellen:
http://amazon-river.swicki.com/ (für die vier Schichten des Regenwaldes)
http://en.wikipedia.org/wiki/ (für die Beschreibung der verschiedenen Tiere; obwohl wikipedia generell nicht als seriöse Quelle angesehen wird, bin ich der Meinung, dass die verwendung bestimmter Informationen durchaus legitim ist)